Inspiration rot
Ein begehbarer Raum aus rotem Treibgut vom Rhein von Joachim Römer und Petra Supplie im Forum Billebrinkhöhe

Ausstellung
4. Februar bis 2. April 2023
Forum Billebrinkhöhe · Inklusive Kultur · Billebrinkhöhe 72 · 45136 Essen
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung für Gruppen und Schulklassen. Führungen nach Vereinbarungen für Einzelpersonen und Gruppen:
reservierung@bille-forum.de
0 201 - 45 88 22 46
Vernissage
Samstag
4. Februar 2023 16.00 Uhr
Einführung in den rotraum
mit Joachim Römer
Musikalische Einstimmung mit Performance mit Alexander Meyen Violineund Petra Supplie Performance.
Im Anschluss: rotes Buffet.
Begleitprogramm
Samstag 11. Februar 2023 ·
17.30 Uhr
Offenes Singen mit „Monekind“ ·
Kölsche Lieder ·
Gerne in rot-weißer Kleidung
Samstag 18. Februar 2023
Kunstworkshop zum Thema ROT
mit Joachim Römer
Kinder 10.00 bis 12.00 Uhr
Erwachsene 14.00 bis 17.00 Uhr
Samstag 25. Februar 2023 · 14.00 bis 17.00 Uhr
Workshop für Erwachsene ·
„Die Kunst des Feuers“
mit Mitarbeitern des Feuer-
pädagogik e.V. Dortmund
Samstag 4. März 2023 ·
14.00 bis 17.00 Uhr
Workshop für Jugendliche ·
„Die Kunst des Feuers“
mit Mitarbeitern des Feuer-
pädagogik e.V. Dortmund
Samstag 4. März
Kunstworkshop zum Thema ROT
mit Joachim Römer
Kinder 10.00 bis 12.00 Uhr
Erwachsene 14.00 bis 17.00 Uhr
Samstag 18. März 2023 ·
14.00 bis 17.00 Uhr
Malworkshop Farbexperimente
in ROT
mit Nobi-Jenny Niederprüm
und Sabine Walther
Samstag 25. & Sonntag 26. März
Inklusive Schreibwerkstatt „zu Wort kommen“: „ROT als Ausgangspunkt zum Schreiben“
mit Lothar Kittstein
Sonntag 2. April 2023 · 15.00 bis 17.00 Uhr
Finissage „Inspiration rot“
mit offenem Programm
Für alle Workshops bitten wir um eine Anmeldung:
reservierung@bille-forum.de oder 0 201 45 88 22 46 (mit AB).
www.bille-forum.de
Der Raum: eine Höhle
Der rotraum entstand im Jahr 2006 für das Pittenweem Arts-Festival. Pittenweem ist ein Fischerdorf an der Ostküste von Fife, einer Halbinsel in Schottland am Firth of Forth. Dort leben auch viele Künstler*innen. Seit 1981 veranstalten sie jährlich ein Kunstfestival. Dazu laden sie immer einige internationale Künstler*innen ein – so in den Jahren 2006 und 2007 Joachim Römer.
Die Form dieses „Raums im Raum“ fand sich bei mehreren Besuchen des Künstlers und seiner damaligen Partnerin Petra Supplie im schottischen Küstenort.
Der Ortsname Pittenweem ist abgeleitet vom keltischen pit na uaimh – der Ort der Höhle. Am Hang zwischen Hafen und höher gelegenem Hauptort befindet sich in den Felsen eine natürliche Höhle, die St Fillan’s Cave. Darin soll im 7. Jahrhundert der Heilige Fillan einige Zeit gelebt haben. Fillian gehörte zu den irischen Mönchen, die von Schottland aus die britschen Inseln christianisierten. Die St Fillan’s Cave wird bis heute als Kapelle benutzt.
Der rotraum stand 2006 im Old Man‘s Club, einem kleinen Haus an der alten Hafen-Pier – beides im 16. Jahrhundert errichtet. Im Old Man‘s Club treffen sich die pensionierten Seeleute und Fischer von Pittenweem. Die Maße des rotraum wurden festgelegt durch den kleinen und niedrigen Club-Raum. Die zweite Vorgabe für die Raumgröße war bestimmt durch die Größe des Laderaums des Transporters, mit dem die Teile des rotraums von Köln nach Pittenweem befördert werden sollte.
Das Material – Treibgut vom Rhein – aus dem der Raum besteht, hat Spuren nach Schottland und zurück. Ein Teil des Fangs der einstmals großen Herings-Flotte von Pittenweem wurde im 18. und 19. Jahrhundert den Rhein hinauf bis nach Köln und darüber hinaus transportiert. Der Rhein befördert immer schon die in ihm entsorgten Abfälle in die Nordsee. Joachim Römer fand an einem Strand bei Pittenweem Plastikteile, die eindeutig von deutschen Produkten stammten.
Für das Sammeln des Treibguts, vorwiegend am Köln-Stammheimer Rheinufer, benötigten Römer und Supplie – mit ein wenig Hilfe einiger Freund*innen – einen knappen Monat. Der Bau der Elemente des Raums in der Halle unter der rechtsrheinischen Auffahrt zur Deutzer Brücke benötigte ein halbes Jahr.
Die Farbe: Rot
Joachim Römer baute den rotraum gemeinsam mit der Schreinerin Petra Supplie. Der Raum besteht aus 59 Teilen. Rote Farbe kam nur zur Grundierung der Flächen der Holz-Paneele zum Einsatz. Der Raum wurde rot, weil die beiden – nach abklopfen aller Farbmöglichkeiten – rot sahen:
Rot wie Feuer, wie Leben, wie Leidenschaft, wie Blut, wie eine Wunde, wie Hagebutten, wie Rosen, wie die Scham, wie der Kamm der Hähne. Rot wie die Fahne der Revolution, wie die Rücklichter ausfahrender Züge, wie der Fasendraht alter Stromkabel, wie der Notschalter von Maschinen, wie das Licht des„käuflichen Sex“, wie Bischofsmützen, wie Klatschmohn – in Großbritannien das Symbol für das Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs. Rot wie romantische Sonnenuntergänge, wie die Kehlchen von Singvögeln, wie die Linien, die nicht überschritten werden dürfen. Rot repräsentiert die Sonne und alle Kriegsgötter. Es bedeutete früher das männliche, aktive Prinzip und die Königswürde. Rot steht für Liebe, Freude, Festlichkeit, Leidenschaft, Glut, Energie, Wildheit und sexuelle Erregung. Die Brautfackel ist rot. Gesundheit und Kraft werden dem Rot zugeordnet. Blutgier und Blutschuld sind rot wie auch Zorn, Rache, Märtyrertum, Stärke, Glaube und Edelmut.
Das neunte Mal
Der rotraum hat seit seiner Premiere in Schottland im Jahr 2006 eine bewegte Ausstellungsgeschichte hinter sich. Er stand an Orten mit unterschiedlichem Charakter – immer in der Nähe des Rhein. Jetzt taucht er unweit der Ruhr auf.
Der rotraum stand
1. im Rathaus von Köln-Kalk (2007),
2. in einer Kölner Galerie als Teil der passagen* (2008),
3. im Gemeindehaus der evangelischen Kirche Duisburg-Wanheimerort [die Decken-Paneele] (2008),
4. im Foyer eines Bildungszentrums [die Decken-Paneele] (2008 bis 2011),
5. in der Volkshochschule Bad-Godesberg (2012 ),
6. auf dem Gelände der Bonner Müllverbrennungsanlage (2012),
7. in der Galerie Wilhelm in Ludwigshafen (2013),
8. im Museum Zons (2017).
Journalist*innen beschrieben den rotraum als eine Art Sakralbau. Die beiden Macher*innen des Raums sind Agnostiker*innen. In gewisser Weise kommt ihr Treibgut-Raum mit der neunten Ausstellung im Essener „Forum Billebrinkhöhe“ neu zu sich, als Sakralraum in einem Sakralraum.
Suchen und Finden – besondere Fundstücke
Ich suche nicht, ich finde! Pablo Picasso
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Die Bibel, Matthäus 7,7
Etwas suchen, wie eine Stecknadel. Redewendung
Die Nadel im Hauhaufen suchen. Redewendung
Ich kann mich gar nicht entscheiden, alles so schön bunt hier.
Nina Hagen, TV-Glotzer
Jeder Mensch, der schon einmal einen Schlüssel, ein wichtiges Dokument, die eigene Brille oder einen anderen Gegenstand verlegt oder verloren hat, kennt sich aus mit dem Suchen und Finden. Solange man krampfhaft versucht, etwas zu finden, ver-sucht man sich und findet nicht. Meist tauchen die vermißten Sachen wie von selbst wieder auf oder man findet sie, wenn man aufgehört hat, danach zu suchen.
Kunst machen hat im Allgemeinen viel mit dem Suchen und Finden zu tun. Begriffe wie „Formfindung“ oder „Farbfindung“ finden sich häufig in Texten über künstlerische Arbeiten. Im Abschnitt „Der Raum: eine Höhle“ wird die „Formfindung“ für den rotraum beschrieben, der Abschnitt „Die Farbe: Rot“ erläutert die „Farbfindung“ (siehe Seite 4).
Meine Kunst im Besonderen hat das Finden zur Voraussetzung, das gesucht Haben ist Bestandteil meiner Arbeit.
Der rotraum hat eine lange Such-Find-Vorgeschichte. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter mich bei Spaziergängen oft ermahnte, nicht alles, was ich am Wegesrand fand, anzufassen und mitzunehmen. Ich erinnert mich auch, schon als Kind viele für Erwachsene wertlose Sachen als Schätze angesehen zu haben. Ich spielte viel an den Ufern der Volme* und fand dort Schätze. Künstler*innen wird nachgesagt, dass sie sich, mehr als die meisten Erwachsenen, diesen kindlichen Zugang zur Welt bewahren.
Mitte der 1990er-Jahre beteiligte ich mich an einem Projekt einer Gruppe von Kolleg*innen. An einer Ausfallstraße des Kölner Stadtteils Mülheim, die parallel zum Rhein veräuft, wurde damals jahrelang gebaut. Ständig standen Baucontainer an der Straße. Wir wollten solche Container umnutzen und darin unsere Arbeiten zeigen. Ich ging zum Zweck der „Ideenfindung“ runter zum Fluß. Das 1995-er Jahrhunderthochwasser war gerade vorbei. Ich fand Halden von angetriebenen Materialien am Ufer – für mich ein Gefühl, wie wenn man ein Kind in einen Spielwarenladen führt und ihm sagt, es könne alles mitnehmen ohne zu bezahlen.
Dieses nicht-suchende Finden brachte mir das Material ein für das Kunstschaffen der nächsten Jahrzehnte.
Seitdem „bastel“ ich kleine „Rheinschwemm-Figuren“. Das sind surreale Mischwesen, zwischen Spielzeug und Skulptur. 200 der kleinen Rheinentstiegenen sind in 20 Jahren entstanden.
Seitdem finde ich bei Rheinspaziergängen Flaschenposten – zwischen 1996 und 2016 genau 1855 Stück. Daraus entstanden große Ausstellungen – aber das ist ein anderes Thema, für das der rotraum zu klein ist.
Am Anfang einer neuen Arbeit gehe ich also lange am Fluß entlang. Oft weiß ich nicht so genau, wonach ich eigentlich suche. Ich weiß aber, ich werde finden. Den Kopf „unscharf“ gestellt, gehend und schauend kommen die besten Ideen und das vom Fluß mir vor die Füße gelegte Material zeigt mir einen Weg – wortwörtlich und im übertragenen Sinn. Von den griechischen Phlisophen der Antike ist bekannt, dass sie, wandelnd durch die Landschaft, dachten und ihre Denkgebäude fanden.
Beim Aufsammeln der Zehntausenden Plastikstücke für den rotraum fanden sich viele besondere Gegenstände. In die Flächen des Raums eingefügt, verloren sie ihre Besonderheit. Die finden sie erst wieder, wenn Besuchende in einer Ausstellung der „überbordend schönen Häßlichkeit“ einzelne Teile entdecken und sich genauer anschauen.
Auch die Arbeit an der endgültigen Form des rotraum war ein langer Such-Finde-Spaziergang. Als Ausgangspunkt wurde der große dunkelrote Eimerdeckel festgelegt, unter dem man steht, wenn man den rotraum betritt. Auf dem Cover dieses Heftes steht der Schriftzug „Inspiration rot“ genau dort. Ich machte für den rotraum nur eine grobe Skizze mit einem roten Filzstift (siehe links). Das Material führte mich und meine damalige Partnerin Petra Supplie „wie von selbst“. Jedes aus den nach Formen in Kartons sortierten Teile entnommene Stück rotes Plastik zog, einmal auf der Fläche einer der 59 Raumteile angebracht, ein nächstes Teil nach sich. Zu viel Formwollen stört. Unser mit unscharf gestelltem Kopf einfach an- und hinzufügen führte zu einer Art Flow und die Struktur der Rotflächen wucherte vor und für sich hin – festkleben, anschrauben, tackern und loslassen.
Die Einzelpaneele wurden überlappend gearbeitet, so dass man die Kanten im fertigen Raum nicht mehr wahrnimmt. Der rotraum wurde zum ersten Mal im Old Man‘s Club in Pittenweem zusammengesetzt. Bis dahin wußten wir nicht, ob er funktioniert.
Das gehört zum Risiko einer solchen Art von Kunst: Am Anfang steht eine Idee und mit großem Fleiß wird versucht, sie in eine stimmige Form zu bringen. Ob das aber aufgeht, ob es funktioniert, zeigt sich erst am Ende. Die etwa 25.000 Menschen, die den rotraum bisher gesehen haben, werden überwiegend froh gewesen sein, dass das Konzept aufgegangen ist.
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aufheben, abkratzsen, kleben, malen

auf meinen alltagswegen finde ich zweidimensionales – weggeworfenes papier, aufkleber auf laternenpfählen.
ich schneide aus, klebe zusammen, das geklebte wird vorzeichnung, mit feinen pinseln und acryl-farbe mal ich mir ein bild daraus und darauf.
die collage kam ins bild als eingeklebter gegenstand (z.b. bei picasso). bei mir kommt die farbe ins bild als übermalter gegenstand. auf das der poetische funke fliege.
die ästhetiken von warenverpackungen und aufklebern – von tatoo-studio bis polit-agit-prop. gestalten aus den gestalteten ausdrucksweisen der jetztzeit.
das bild oben ist geklebt-gemalt auf einem auf der strasse gefundenen brokat-kissen. "die blumen des... ja was und wem..."
flaschenposten – the end

„sehnsucht ziehe mich dahin, wo ich hingehöre!“*
*zitat aus der flaschenpost 04/12-02, gefunden am rechtsrheinischen ufer bei köln-stammheim im april 2012.
alle menschen, von denen ich fluss-botschaften in meiner sammlung habe, bitte ich, noch einmal kontakt zu mir aufzunehmen. motto: so-und-so-viel jahre später.
als abschluss meines entzugs von 25-jähriger flaschenpostsucht arbeite ich an einem (dicken) buch über meine flaschenpost-sammlung. die umfasst 1855 am rhein gefundene flaschenposten. die inhalte der botschaften sind so vielfältig wie die menschen, die sie dem wasser des stroms oder einer seiner nebenflüsse anvertrauten.
in den flaschen fanden sich viele von kindern gezeichnete schatzkarten. nicht das thema flaschenpost allgemein, sondern diese konkrete sammlung ist „der schatz“, der zwischen buchdeckeln gefasst werden soll. das archiv beinhaltet:
- auf über 400 eng gesetzten seiten alle transkribierten texte,
- 3500 scans von allen botschaften und beigegebenen gegenständen,
- 300 fotos von flaschenpost-funden,
- 1855 in neutralem licht aufgenommene fotos aller flaschen und anderer
transportbehälter.
in einem mit „intergalaktische flaschenpost“ überschriebenen interview mit dem journalisten gerd michalek für die sendung „spielraum“ von d-radio wissen (gesendet am 5.9.2012) faßte ich die bandbreite der botschaften so zusammen:
„…wenn außerirdische hier landen würden und würden das alles lesen, denke ich, könnten sie sich ungefähr ein bild machen, wie wir menschen ticken. wenn sie es denn lesen könnten.“
die flaschenpost als kommunikationsmedium ist alt. die wohl bekannteste begebenheit einer frühen nachricht, in seenot verfaßt, ist die von christoph kolumbus. nachdem er amerika „entdeckt“ hatte, gerieten auf dem rückweg bei den azoren seine beiden verbliebenen schiffe pinta und niña in einen heftigen sturm. kolumbus fürchtete um sein leben und hatte große sorge, dass die information über seine entdeckung der „neuen welt“ verloren gehen könnte. er übergab die erste mit quellen belegte flaschenpost der neuzeit dem meer. den eiligst auf pergamentpapier niedergeschriebenen reisebericht „… wickelte ich ... in eine wachsleinwand, steckte es in einen wachskuchen, legte alles zusammen in ein faß, und ließ das faß ins meer werfen.“ kolumbus überlebte – das fass wurde nie gefunden.
edgar allan poe verhalf im jahr 1833 mit seiner gruselgeschichte „das manuskript in der flasche“ der flaschenpost zum ersten mal zu massenmedialer prominenz. der protagonist der geschichte stirbt auf hoher see – sein schiff versinkt in einem riesigen strudel. sein zuvor verfasstes journal übergab er per flaschenpost dem meer. poe inspirierte mit dieser kurzgeschichte eine lange reihe von schriftstellerinnen und schriftstellern zu texten mit dem flaschenpostmotiv.
das phänomen flaschenpost ist seitdem präsent, sowohl in literatur, film und kunst als auch im alltagsleben – als real ausgeübte sehnsuchtspraxis nicht nur von kindern.
für mich als finder war es in den jahren um die jahrtausendwende spannend und irritierend zugleich mitzubekommen, dass in zeiten sich sprunghaft ausweitender elektronischer kommunikation die zahl derer anstieg, die für eine nachricht zur flasche griffen. seltsam mutete es mir jedesmal an, wenn in einer botschaft die finderin oder der finder aufgefordert wurden, per e-mail oder über facebook zu antworten.
das flaschenpostbuch soll den schatz der fragmentarischen, endlos sich selbst erzählenden geschichte, den die sammlung darstellt, in adäquater form der öffentlichkeit zugänglich machen. von tod, religion und glauben, von liebe, hass, hoffnung und verzweiflung ist in den botschaften die rede. es wird abschied genommen und verwünscht. es wird bereut, um entschuldigung gebeten und nach lebensperspektiven gesucht. schwarze und weiße magie mit unterschiedlich kultureller grundierung kommen genauso vor wie spiele, gute und schlechte scherze, politische botschaften, sexualisierte „angebote“ und abrechnungen mit einer für pubertierende jugendliche feindlichen (erwachsenen)-welt. ich entnahm den flaschen auch viele kinderzeichnungen.
das buch soll die in der fülle der botschaften enthaltenen „großen menschheitsfragen“ induktiv abhandeln, aus den konkreten flussbotschaften heraus – aus historischer, kulturgeschichtlicher, philosophischer, religionswissenschaftlicher, psychologischer, juristischer und künstlerischer pespektive.
das buch soll auch ein bilderbuch werden, ein kunst- und ein künstlerbuch. die „theoretischen“ beiträge werden begleitet von den flaschenpost-texten, -scans sowie den fund- und flaschenfotos von den in den artikeln erwähnten funden.
das buch soll dokumentarische blöcke enthalten, die eine auswahl besonderer botschaften text- und bildlich wiedergeben und eine serie von kinderzeichnungen präsentieren.
alle versammelten beiträge gehen von einer oder mehreren botschaften der sammlung aus. den texten werden die abbildungen der flaschen zur seite gestellt, die in den artikeln vorkommen. |