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flasche ans ungewisse. wird sie gefunden? soll sie überhaupt gefunden werden? wer wird sie finden? wie weit wird sie treiben?

flaschenpost

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"suchet, so werdet ihr finden." (bibel). "ich suche nicht, ich finde." (picasso) ich ging ans rheinufer, plastikfragmente zu sammeln, und fand flaschenposten. hätte ich geahnt, wie sehr die in schwimmenden behältern verschlossenen botschaften mein leben verändern würden, ich bin nicht sicher, ob ich mich auf das abenteuer eingelassen hätte. nun gehe ich also und finde. öffne flaschen, trockne zettel, transkribiere texte, archiviere und versuche daraus exemplarische ausstellungen zu basteln.

"der kölner künstler joachim römer sammelt seit jahren als flaschenpost versandte botschaften bei seinen spaziergängen am rheinufer. über 1500 botschaften hat er bereits gefunden, sie transkribiert, übersetzt und kommentiert und der öffentlichkeit zugänglich gemacht. eine einsame fleissarbeit, bei der der künstler zumindest eines lernte: geduld.
ein heißer sommertag in köln. auf der ufermauer nahe den alten messehallen sitzen touristen bei snacks und bier im schatten der bäume. ihre hinterlassenschaften lassen sie gerne fallen: so landen verpackungen, plastikflaschen, essensreste im ufersand und gesellen sich zu den vom rhein angespülten schuhen, waschmittelkanister und zum treibholz. flusskilometer 689. römer stapft flussabwärts buchstäblich über stock und stein… „wir gucken ja nicht nur mit den augen, wir gucken ja in einer kombination: die augen als werkzeug und das gehirn, was das alles filtert und einsortiert und in ordnungen bringt. ich hab das geschafft, im laufe der jahre, meinen kopf auf unscharf, auf unordnung zu stellen. wenn da eine flasche liegt, auch in zehn metern entfernung, sehe ich, ob in der flasche was drin ist oder nicht.“ (…) joachim römer durchkämmt das gelände nicht wie verbissene metallsucher mit ihrer sonde den meeresstrand. es geht ihm letztlich nicht um die einzelne flaschenpost und ihren inhalt, sondern um den geschichtengenerator rhein. „der fluss schüttet mir eine sich selbst fortschreibende geschichte vor die füsse, das ist halt von vielen zufällen abhängig, und was sich daraus ergibt, bringt die nächsten geschichten hervor. im grunde ist der vater rhein – wie die römer den schon genannt haben... eine geschichtenproduktionsmaschine.“
auszug eines beitrags von alexander musik für den orf (juni 2016). den ganze beitrag finden sie hier.


                                                           
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